das ende von #1968kritik – der anfang der #NoRadioShow!

In den letzten Folgen des Podcasts hatte es sich bereits abgezeichnet: der Podcast hat sein, fast könnte man meinen: geskriptetes Ende gefunden. Der Aufhänger, die 1968er Generation und ihr Verrat an der Gesellschaft(skritik), war weniger und weniger unser zentrales Thema, auch wenn es uns bis zum Schluss immer wieder dazwischenfunkte. Mir scheint, man kann festhalten, dass viele der Probleme, Herausforderungen, Veränderungen und Perversionen, die wir in diesem Podcast leidenschaftlich diskutiert haben, ganz prominent den sogenannten Alt68ern zumindest auch vorgeworfen werden kann.

Unsere Diskussionen und Streitgespräche, unsere Ideen und Überlegungen haben uns und vielleicht auch die Hörerinnen und Hörer zu dem Ergebnis gebracht, dass die Missstände aufzudecken, den Finger in die Wunde zu legen, eben: dass Kritik zu üben zwar schon schwer genug ist, aber immer noch wie die leichteste aller als notwendig zu denkenden  Übungen erscheint. Es drängte sich immer mehr die Frage auf: was tun?

Wenn die Kritik kaputt ist, wenn die Generationen, die alle Chancen hatten, so versagt haben, wenn die Universität sich der Nützlichkeit unterwirft, die Politik ihren Sinn aus den Augen verloren, die Massenmedien in ihrem eigenen Untergang nur noch vom Untergang aller profitieren und ihr längst unabwendbares schreckliches Ende nur eben dadurch noch eine kurze, skurrile Weile aufhalten können, wenn die Demokratie schon fast zu Ende gespielt scheint, die Dialektik der Aufklärung heute gelesen werden kann, als wäre sie gestern geschrieben worden – was tun?

Wir können zumindest nicht so weiter machen, wie bisher. Das Thema der 1968er ist durch, das Thema des Medienwechsels, und die Herausforderungen für Freiheit, Wahrheit, Gerechtigkeit aber noch lange nicht. Die Fragen der Politik, der Wissenschaft, der Ökonomie – kurz: des Sozialen, stellen sich immer aufdringlicher, immer mahnender, immer lauter. Oder eben genau anders herum: immer seltener, immer leiser, immer leichter zu überhören… Also was tun?

Wir fangen noch einmal an. Der 1968kritik Podcast erfindet sich noch einmal neu als #NoRadioShow. In gewohnter Besetzung aber in strengerem Format (90 Minuten pro Folge, 4-5 Themenblöcke, strukturiert, vorbereitet, usw.) werden wir uns dort mit den Themen und Fragen auseinandersetzen, die sich aus der Arbeit an #1968kritik ergeben. Unter Bedingungen des #Medienslǝsɥɔǝʍ stellt sich uns vor allem eine Frage: die Frage nach der Freiheit.

Der Sinn von Politik ist Freiheit. (Hannah Arendt)

Wenn der Sinn von Politik Freiheit ist, und die Form des Politischen (im Unterschied zu dezisionistischen Überlegungen von Schmitt, Luhmann, usw.) die freie Rede unter freien Menschen ist, dann stellt sich die Frage: wie ist diese Freiheit heute (noch) möglich? Was heisst freie Rede?

Das unabwendbare Ende der Massenmedien ist entgegen ihrer eigenen Prognosen nicht das Ende der Freiheit und der freien Rede! Die Freiheit, von der Hannah Arendt schrieb, ist überhaupt nicht zu monopolisieren. Eine Freiheit der freien Rede ist ein Recht, das auch ergriffen werden muss.

Freie Rede kann nicht abgetreten werden. Freie Rede kann man nicht kaufen, nicht verkaufen (das sollten sich all jene merken, die heute versuchen, Journalismus noch einmal “ganz neu” zu denken). Freie Rede kann nicht konsumiert werden, sie muss praktiziert werden. Freie Rede ist kein Produkt, sie ist Praxis. Freie Rede ist nicht Meinungsfreiheit! Und freie Rede ist ganz sicher nicht gleichbedeutend mit Pressefreiheit, sonst wären wir wirklich am Ende…

Und deshalb geht es hier nicht weiter, sondern dort. Unter Bedingungen des #medienslǝsɥɔǝʍ ist freie Rede für jeden möglich und geboten. Die #NoRadioShow will genau das umsetzen, diskutieren, praktizieren. Unter Bedingungen des Internets gilt:

Podcast ist NoRadio.
Medien sind nicht Massenmedien.
Freie Rede ist nicht Pressefreiheit.

Wir freuen uns über alle, die mit uns ins Gespräch kommen. Schreibt uns, auf Twitter, hier, dort, wo immer, oder trefft uns, bei unserem nächsten grossen

¡LIVE! Podcasting – #NoRadioShow: Freiheit unter Bedingungen von #medienlǝsɥɔǝʍ

Bis dahin: Danke für eure Aufmerksamkeit!

Folge 28

 

Wer hätte es gedacht? Es kam am 20. Juli 2016 doch noch zu einer Folge 28. 

@laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry diskutieren im Anschluss an “Nizza” und “Istanbul” vor allem über: “Was tun?” (und falls: Ja, wie?)

(Auf Kapitelmarken wurde der Einfachheit halber verzichtet. Wer auf Twitter oder in den Kommentaren auf eine bestimmte Zeitstelle in der Folge verlinken möchte, findet hier an dieser Stelle bald einen Hinweis auf die Struktur des Links mit Zeitstempel.)

Jetzt erst mal Urlaub ;-)

Wer will, kann uns hier unterstützen.

Tweets während dem Podcast:

 

 

 

1968kritik Folge 27

Erinnert sich noch jemand an unsere Pläne in Folge 26? Daraus wird nix.
In Folge 27 (23.05.2016) wickelt sich der Podcast ab. @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry diskutieren einmal wieder über die gegenwärtigen Entwicklungen im Medium der Massenmedien, das Ende des Journalismus in seiner jetzigen Form, was tun ohne bedingungslos garantiertes Grundeinkommen? Regula stellt (Fang)Fragen zu prekären Verhältnissen, Stefan versteht (nur) was er will, Moritz versucht zu vermitteln und versteht den Film nicht mehr, den er Podcast nannte; und alles ohne Erfolg. Die Folge wäre ein Meisterwerk, wäre sie geskriptet gewesen. So ist sie bestenfalls ein Lehrstück, nur fragt sich: für wen?

Wie es weiter geht und ob, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt offen. Und so auch noch der Podcast… Danke an alle Zuhörer*innen (brauchten wir noch fürs Bingoblatt).

Wer wollte, konnte uns hier unterstützen und kann es noch immer.

 

 

1968kritik Folge 26

In Folge 26 planen @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry das nächste Treffen – eine Denkstelle, diesmal in München. Wie es dort weiter geht? Das fragen wir uns auch. Unruhe macht sich breit, eine seltsame Unzufriedenheit mit den Werkzeugen ist uns ein Rätsel. Manifeste Strukturen weichen manischer Fluidität? Und warum etwas aufschreiben, warum vermissen wir das Geschriebene überhaupt? Mal wieder auf der Suche nach einem Workflow schlaufen wir uns weiter…

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1968kritik Folge 25

In Folge 25 sprechen @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry über gescheiterte Forschungsprojekte, abgestellte Denkstellen, fake Bühnenkriege, das Luder der Wirtschaft (der Mensch), bedingungslos garantiertes Grundeinkommen und die Kritik von rinks und lechts, und wieder das Labor… wo ist es nur zu finden? Sitzt Armen drin? Wir suchen es dann erst mal wieder in Zürich, demnächst…

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1968kritik Folge 24

In Folge 24 sprechen @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry über #slack – das neue Netzwerk und Kommunikationswerkzeug), was es uns sagt, und ob es uns etwas sagt, dass Alphabet hier investiert… wo ist das Labor der Gesellschaft? Und was machen die Ameisen hier? Die Metaphern zwingen sich auf, wir reagieren nur… wir müssen das beschleunigen.

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1968kritik Folge 23

In Folge 23 sprechen @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry über die letzte Folge twitterradio mit Klaus Kusanowsky, über Anerkennung, Akzelerationismus, Universität, die Form der Organisation der Geisteswissenschaften, Wahrheit und Wahrnehmung, Sinn und Sinnlichkeit, Horden von Ratten, Parasiten, Pilzen, Schubladen und andere Metaphern.

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wer ist meine horde, wer sind meine parasiten?

1968kritik Folge 22

In Folge 22 wollten @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry eigentlich über so viele Themen sprechen. Regula war gerade erst aus dem Bildungsurlaub zurück und wir hatten gefühlt ewig nichts voneinander gehört. Es kam dann aber wie immer anders. Kurzes Update der letzten Ereignisse, und dann “Evaluation”. Wir reflektieren, was 1968kritik für uns bedeutet, warum wir das machen, und wohin es führen könnte. Eigentlich wie immer. Wenn sich nicht das Thema der prekären Arbeitssituation, die Unverträglichkeit von Bezahlung und freiem Denken, die Schwierigkeiten mit der “realexistierenden Universität” und andere Fragen dazwischen schieben. OK. Also wirklich wie immer. Nur anders. Und ernster.

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1968kritik Folge 21

In Folge 21 sprechen @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry – wieder zurück in gewohntem Setting prinzipieller Abwesenheit – über #swisspropaganda, Wissenschaft und Reputation als Link zum Journalismus, das Archiv der Zukunft, Probleme des Open Access, wozu Bücher? (um sie in den Entbindungsurlaub mitzunehmen) und wir suchen die Plastikteilchen als eigentlich Gesundes in Rafael Balls Plänen einer schönen neuen Bibliothek der ETH.

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SHOWNOTES

Einige Notizen @sms2sms

Wie man über Bücher spricht, welche man nicht gelesen hat, darüber haben wir nicht nur https://www.1968kritik.de/1968podcast/episode/folge4-1968kritik/ hier intensiv und immer wieder besprochen. Heute haben wir über ein Interview gesprochen, was vermutlich nur @r33ntry gelesen hat. Vielleicht auch @laStaempli. Ich aber ganz sicher nicht. Mir wurde es erzählt. Ich habe – bis jetzt zu diesem Eintrag – das ganze interview nicht gelesen. Was ich später gemacht habe, war, dass ich alle Fragen des Autors Michael Furger herauskopiert habe. Allein damit lassen sich alle meine Vermutungen der Selbstinszenierung von #schurnalism belegen. (Wenn Journalismus wüsste, was ihre doofen User da draussen an den Endgeräten alles so wissen und können… ;-)

NZZ am Sonntag: Herr Ball, brauchen wir heute noch Bibliotheken?
Rafael Ball: (…)

Das Internet macht Bibliotheken überflüssig?
Rafael Ball: (…)

Vielleicht, weil Bibliotheken einen Kultur-Auftrag haben?
Rafael Ball: (…)

In den Büchern steckt Wissen.
Rafael Ball: (…)

Für Leute, die zu Hause keine Bücher haben, bieten Bibliotheken einen Zugang zu Literatur.
Rafael Ball: (…)

Viele Menschen wollen ein Buch nicht auf einem elektronischen Gerät lesen. Vielleicht haben auch Kinder mehr Spass, Bücher auf Papier anzuschauen oder zu lesen.
Rafael Ball: (…)

Das können sich nicht alle leisten.
Rafael Ball: (…)

Eine Gemeindebibliothek für die Bevölkerung braucht es also überhaupt nicht mehr.
Rafael Ball: (…)

Sondern?
Rafael Ball: (…)

Und Ihre Bibliothek an der ETH wäre dann auch keine mehr.
Rafael Ball: (…)

Wieso denn das?
Rafael Ball: (…)

Die Bücher wären also nur noch Kulisse.
Rafael Ball: (…)

Und wie sieht das Geschäftsmodell aus?
Rafael Ball: (…)

Und was geschieht mit den Büchern, die heute in Bibliotheken stehen?
Rafael Ball: (…)

Mögen Sie überhaupt Bücher?
Rafael Ball: (…)

1968kritik Folge 20

Folge 20 ist eine vollkommen veRrüCktE Folge. Nicht wirklich geplant und sicher nicht so, kam mal wieder alles anders. Im Anschluss an die 4-stündige Theorieoper und den Vortrag von Slavoj Žižek in der Gessnerallee konnten wir nicht mehr warten. Einen Tisch in der Gessnerallee-Bar, Aufnahmegerät an, und los ging die Nach(t)besprechung des Vort(r)ags. @laStaempfli@sms2sms, und @r33ntry diskutieren mit @rational_heart@strippel, Lukas Bärfuss und Sandro über Zizeks Thesen, Politik, das unsagbare SVP-Video, es geht drunter und drüber. Und so auch die Sound-Qualität. Und dann noch die verborgene Superepisode von @rational_heart@strippel und @sms2sms mittendrin, über die Frage der Öffentlichkeit, der Aufnahmen, die Funktion des Publikums usw. Zum Schluss gibt es noch eine wunderbare Zensurdiskussion, und kaum gerät sie in Fahrt, schalten wir ab  ;-)

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Setting:

Setting (der Tag danach):