Folge5: Die Freiheit die ich meine…

Die fünfte Folge #1968kritik mit @laStaempfli @sms2sms und @r33ntry.

Es geht um Geburtstage, Männer und Frauen, Geburten auf und hinter Bühnen, Kritik der Freiheit und Freiheit zur Kritik, Sloterdijk, Arendt, Adorno, Cioran, Spinat, Moral, Handeln und Beschreiben, Vertreibung und Flucht, Ursachen und Reaktionen, das Publikum, die nächste Gesellschaft und das alles nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Technik und Rauschen schaltet sich dazwischen. Sprache logt sich in Rauschen ein.

 

 

Kommentare und Zitate

Wie immer finden sich hier ein paar Zitate und Kommentare zur Folge. Manchmal mit Zeitstempel, andere ohne (weil zeitlos).

Kommentare und Zitate, nachgetragen von @r33ntry

Oh wie wunderbar ist doch diese Stelle, die zu dieser Folge so passend wirkt. Gefunden von @r33ntry gerade beim Nachschlagen der Zitate, besonders für @sms2sms:

“Wenn nach der Regel des heiligen Benedikt ein Mönch stolz auf die Arbeit war, die er leistete, oder auch nur mit ihr zufrieden, so mußte er davon ablassen und sie aufgeben. Wer nach Unbefriedigkeit dürstet, in der Orgie der Skrupel und des Ekels gelebt hat, wird diese Gefahr nicht fürchten.”

(Quelle: Cioran, Emil M. 1979. Vom Nachteil, geboren zu sein. suhrkamp taschenbuch 549. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 21-22)

Die im Gespräch eigentlich gesuchte Stelle war jene:

“Man kann nicht zugestehen, daß ein Gott, ja, nicht einmal daß ein Mensch aus einer Turnübung entspringt, die von einem Grunzen gekrönt wird. Wie seltsam, daß in so langer Frist die ‘Evolution’ noch nicht imstande war, ein anderes Rezept zu entwickeln. Aber warum hätte sie sich die Mühe gegeben, wo doch die existierende Methode auf vollen Touren läuft und jedem zusagt? Verstehen wir uns recht: das Leben selber ist nicht in Frage gestellt, es ist hinreichen geheimnisvoll und erschöpfend, unannehmbar hingegen ist, daß die besagte Übung hinsichtlich ihrer Folgen von einer unzuläßlichen Leichtigkeit ist.”

(Quelle: Cioran, E. M. 1979. Die verfehlte Schöpfung. suhrkamp taschenbuch 550. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 15)

Diese Stelle konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Gefunden habe ich stattdessen:

“Ich verzeihe mir nicht, geboren zu sein. Es ist, als hätte ich, indem ich mich in die Welt einschlich, ein Mysterium profaniert, eine Verpflichtung hohen Ranges verletzt, einen unsagbar schweren Fehler begangen. Doch kommt es vor, daß ich weniger schneidend reagiere: dann erscheint mir Geborenwerden wie ein Unheil, das nicht gekannt zu haben mich untröstlich machen würde.”

(Quelle: Cioran, Emil M. 1979. Vom Nachteil, geboren zu sein. suhrkamp taschenbuch 549. Frankfurt am Main: Suhrkamp. S. 15)

So wunderbare Stellen, die kann man niemandem vorenthalten. Gehet hin in Unruhe, könnte ich jetzt mit @sms2sms sagen. Wenn er mich lässt (und das hier nicht löscht…)

 

 

 

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